Samstag, 22. Oktober 2011

Magisterarbeit jetzt online: Liquid Democracy in der Piratenpartei

Mit großer Freude kann ich Euch heute meine Magisterarbeit mit dem Titel "Liquid Democracy in der Piratenpartei - Eine neue Chance für innerparteiliche Demokratie im 21. Jahrhundert?" zum Download anbieten. Insgesamt habe ich mich rund acht Monate mich mit dem Thema Liquid Democracy in der Piratenpartei beschäftigt. Die Arbeit ist aber nicht nur die Zusammenfassung aller Einzeltexte dieses Blogs, sondern geht auf über 160 Seiten stark ins Detail.

Diese Arbeit ist die erste explorative Studie zum Thema Liquid Democracy bzw. Liquid Feedback. Den strengen Augen meiner Professoren sind deshalb auch konzeptionelle Schwächen im Aufbau der Arbeit aufgefallen, weshalb sie die Arbeit "nur" mit einer 2,3 bewerteten. Gerne hätte ich Ihre Gutachten veröffentlicht, jedoch ist es an der Uni noch nicht soweit mit der Transparenz ;)

Ich wünsch Euch viel Spaß. Ihr könnt die gesamte Arbeit hier als PDF downloaden oder hier direkt im Blog durchblättern:
Liquid Demcracy in der Piratenpartei: Eine Neue Chance für die innerparteiliche Demokratie im 21 Jahrhunder...

Aus dem Fazit der Arbeit möchte ich folgenden Abschnitt zitieren, der mir am Herzen liegt:
"Für die Zukunft der Piratenpartei wird Liquid Democracy entscheidend sein. Die bisherigen sieben „Superdelegierten“, der gewählte Parteivorstand, sind in der jetzigen Situation politisch nahezu handlungsunfähig, fest umklammert von der Basis, die perfide darauf schaut, dass keine Aussagen jenseits des basisdemokratisch beschlossenen Parteiprogramms oder der abgesegneten Positionspapiere getroffen werden. Jeder eigenmächtige politische Schritt des Vorstands löst massive Reaktionen und Proteste der Basis hervor, die den Vorstand massiv unter Druck setzen. Wohlgemerkt: Ohne dass jemand feststellen könnte, ob die Pro-testierenden gerade in der Mehrheit oder nur eine lautstarke emotional erregte Minderheit sind. Das erinnert an Zolleis. Er vermisst in der Piratenpartei ein „strategisches Entscheidungszentrum“, um verbindliche und verlässliche Entscheidungen zu treffen und sieht darin „den Keim des Scheiterns“ angelegt. Diese Auffassung teilt der Autor: Dies ist der gordische Knoten, den die Partei zu lösen hat. Manche in der Partei wollen die Partei „professionalisieren“, also hierarchische Modelle klassischer Parteien einführen. Ein „politischer Vorstand“ als Lösungsmodell? Würde man dieses Konzept durchsetzen, wäre die Partei jedoch ihrer Vision beraubt. Das Alleinstellungs-merkmal der Partei – auch gegenüber ihren Mitgliedern – ist ihr Mitmachgedanke, der sich ideologisch aus den Ursprüngen des dezentralen, netzbasierten Internets speist.
Ergebnis: Das LD Experiment hat, gerade im Rahmen des Parteitags in Chemnitz, gezeigt, dass es Meinungsbildungs-prozess innerhalb der Partei unterstützten und Konflikte effizient befrieden kann. Dringend muss aber die konkret eingesetzte Software LQFB den Beta-Status verlassen, ihre Kinderkrankheiten, wie oben ausführlich dargestellt, überwinden."

Selbstverständlich steht die Arbeit unter einer CC Lizenz (Creative Commons „Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe-unter-gleichen-Bedingung-en-3.0-Deutschland“-Lizenz (CC BY-NC-SA 3.0). Kopieren, zitieren und verbessern ist für den Nicht-Kommerziellen Bereich also erwünscht.

Ich danke nochmals allen Helfern, die mir bei der Erstellung dieser Arbeit geholfen haben!
Ich freue mich auf Eure Kritik !

Donnerstag, 14. Juli 2011

Magisterarbeit kurz vor der Abgabe

In zwei Tagen - am Samstag den 17. Juli - gebe ich meine Magisterarbeit ab. Die Arbeit hat einen Umfang von etwa 62.000 Wörtern - oder rund 230 Seiten. Ich habe zur Feier des Tages mal eine Auswertung mit Wordle gemacht, damit man gleich auf den ersten Blick sehen kann, worum es in der Arbeit geht:

Die Arbeit darf ich laut Universitätsordnung erst nach der Bewertung durch die Professoren veröffentlichen. [ Je nach Note will ich es dann vielleicht auch gar nicht mehr *gg* ]

Mittwoch, 22. Juni 2011

Die große Piratenumfrage - Auswertung Teil 4

Hier ist der vierte und damit vorerst letzte Teil der Auswertung der großen Piratenumfrage. In diesem vierten Abschnitt versuche ich noch einmal in die Tiefen der Statistiken zu gehen und gewisse Zusammenhänge zu prüfen. Das ist diesmal wirklich wild zusammengewürfelt, hier nur einige Überschriften:

  • Sind jüngere Piraten fleißiger als ältere? 
  • Fühlen sich Frauen bei den Piraten häufiger diskriminiert als Männer?
  • Warum nutzen Twitter Liquid Feedback häufiger, sind aber weniger zufrieden? 
  • Was hat die Einstellung zu Tollen auf der Mailingliste mit Liquid Feedback zu tun? 
  • Welche Piraten sind am längsten in der Piratenpartei dabei? 
  • Wie hoch ist der Anteil der Schüler unter uns, wie hoch die der Selbstständigen und Arbeitslosen?
  • Was tun Piraten, wenn Sie keine Delegationen hätten? 
  • Welche Landesverbände hassen Liquid Feedback am meisten? 
  • In welchem Landesverband ist die Kommunikations-Atmosphäre am schlimmsten? 
  • In welchem LV sind die meisten Leute zu anderen Parteien gewechselt? 
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und entdecken! Ich freue mich auch über Eure Analyse der Daten!  

Download Teil 4 (PDF; 4,3 MB)




P.S.: Später ergänzen möchte ich noch die Auswertung Freitext-Felder. Dafür brauche ich jedoch Eure Hilfe!
P.P.S.: Hier noch mal TEIL 3 (Urschen von Unzufriedenheit in der Partei), TEIL 2 (Kommunikation & Kollaboration), TEIL 1 (Liquid Feedback).

Meine Magisterarbeit als Podcast

Der Linguistikprofessor und Piratenpartei-Mitglied Martin Haase lud mich vor kurzem zu einem Podcast-Interview in den "Klabautercast" ein. Darin interviewte er mich zum Thema meiner Magisterarbeit:  innerparteilichen Demokratie in der Piratenpartei.
Wegen der spannenden Diskussion wurde aus einer geplanten Dauer von einer Stunde ein vierstündiger Podcast, der sich aber lohnt. Besonders für alle, die die Dialogform dem Text vorziehen.

Hier geht es direkt zur Podcast-Seite. Hier könnt ihr Euch den Podcast als MP3 downloaden.  


Sonntag, 19. Juni 2011

In Liquid Feedback für Chemnitz beteiligen sich 7mal mehr Piraten als in der Antragsfabrik von Bingen

Liquid Feedback stand immer im schlechten Ruf, dass sich dort wenig Piraten beteiligt hätten. Doch vergleicht man die Zahlen, kommt etwas anderes heraus.

Im neuen Abschnitt fand ich heraus, dass in Liquid Feedback anfangs selten weniger als 400, später selten weniger als 300 Stimmen gezählt wurden. Im Durchschnitt waren es 427,9 Stimmen pro Thema. Dies ist eine Zunahme von über 700 Prozent zum Durchschnitt der Antragsfabrik (60 Stimmen pro Thema).

Nimmt man nur die direkten Stimmten als Grundlage - und klammert die Stimmabgaben über Delegationen aus -  schwanken die Stimmabgaben anfangs zwischen 400 und 200, später zwischen 200 und 100 Stimmen. Im Durchschnitt haben 212,9 Piraten pro Thema ihre Stimme „direkt“ abgegeben. Näme man nur diese Zahl als Grundlage, wäre es ein Wachstum von noch über 350 Prozent gegenüber der Antragsfabrik.

Der ganze Abschnitt hier: 

Download (PDF)




Samstag, 18. Juni 2011

Neuer Abschnitt: Der Einfluss von Liquid Feedback auf den Bundesparteitag in Chemnitz

Der programmatische Parteitag in Chemnitz ist für die Auswertung von Liquid Feedback sehr interessant. Zwar wurde Liquid Feedback nicht nur für diesen Parteitag eingerichtet, dennoch beschloss der Parteitag in Bingen explizit, den nächsten programmatischen Parteitag mit Liquid Feedback vorzubereiten:
„Antrag 2 (Alternativantrag 1)
Beauftragung des Bundesvorstands mit der Durchführung eines Programmparteitags zeitnah, d.h. vor dem regulären nächsten Bundesparteitag aber unter gründlicher Vorbereitung der Anträge durch LiquidFeedback.“
Insofernt scheint mir ein Vergleich zwischen Liquid Feedback und dem Parteitag legitim. Ich möchte ihn in vier Dimensionen führen:
  1. Der Einfluss der Liquid Feedback Ergebnisse auf den Parteitag 
  2. Abstimmungs-Vergleich Liquid Feedback mit dem Parteitag 
  3. Erfolgsquoten der Anträge im Vergleich 
  4. Beteiligung in Liquid Feedback im Vergleich mit Anwesenheit auf dem Parteitag 
Die Ergebnisse findet ihr in diesem Dokument: 


Freue mich über Euer Feedback in den Kommentaren.

Freitag, 17. Juni 2011

Neues Kapitel: Liquid Feedback in der Praxis

Ein neues Kapitel meiner Magisterarbeit ist fertig. Diesmal habe ich mich konkret mit der Analyse von Liquid Feedback beschäftigt. Dafür habe ich mir die Debatten um das "Bedingungslose Grundeinkommen" und die Diskussion um den Atomausstieg angeschaut.

Wie hat sich Liquid Feedback im Praxis-Test verhalten? Wie haben die Piraten Liquid Feedback genutzt? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen?

Download (PDF)

 Ich freue mich wie immer über Euer Feedback in den Kommentaren.